Privatsphäre-Einstellung

Wir verwenden auf dieser Website Cookies, die für den Betrieb der Website notwendig sind und deshalb auch nicht abgewählt werden können. Wenn Sie wissen möchten, welche Cookies das sind, finden Sie diese einzeln im Datenschutz aufgelistet. Unsere Webseite nutzt weiterhin externe Komponenten (YouTube-Videos, OpenStreetMap), die ebenfalls Cookies setzen. Durch das Laden externer Komponenten können Daten über Ihr Verhalten von Dritten gesammelt werden, weshalb wir Ihre Zustimmung benötigen. Ohne Ihre Erlaubnis kann es zu Einschränkungen bei Inhalt und Bedienung kommen. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)
Etwas melden

Stadtgeschichte

Chatten und Thüringer

Die "Siedlung bei den Eschen am langsam fließenden Wasser" - so die Deutung der ältesten Form des Ortsnamens - stammt aus einer Zeit, in der sich in unserem Raum die Stämme der Chatten und Thüringer um die wichtigen Salzquellen, vermutlich bei Bad Sooden-Allendorf, stritten.

Bis zum allmählichen Vordringen der Franken zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert gehörte die Landschaft an der mittleren Werra zu Thüringen, und die beschwingtere thüringische Lebensart bestimmte auch noch darüber hinaus ein wenig den Charakter und die Lebensart der Menschen in und rund um Eschwege. Hierzulande singt und feiert man noch heute sehr gern...

Am Cyriakusberg

974 wird Eschwege in einer Urkunde Kaiser Ottos II. (973-983) erstmals genannt, doch "eskinivvach", der alte Name der Stadt, verweist auf die Existenz einer viel älteren germanischen Siedlung, die bereits um das Jahr 500 n.Chr. bestanden haben dürfte.

Man kann diese übrigens im nahegelegenen Stadtmuseum, einem ehemaligen Tabakboden aus dem 18. Jahrhundert, betrachten, und dabei gleich eine ganze Menge über die Geschichte der Stadt erfahren.

Rund um den Cyriakusberg mit dem sog. "Karlsturm" als dem einzigen Rest des ehemaligen Damenstifts in seiner Mitte, das von etwa 1000 bis 1527 bestand, muss man sich die ersten Anfänge der Siedlung denken, die bis hinunter an den Fluss gereicht haben wird. Hier war die günstigste Stelle zur Überquerung der Talaue, was die Menschen früh erkannten, wie zahlreiche Bodenfunde belegen.

Schulberg aus der Luft - © Heiko Kniese

St. Dionys und der fränkische Königshof

Die Altstädter- oder Marktkirche als östlicher Abschluss des weiträumigen Marktplatzes ist dem heiligen Dionys geweiht. Sie und ihr Schutzpatron - der Lieblingsheilige der Merowinger - stellen die direkte Verbindung zu dem Königshof her, der die Entwicklung Eschweges entscheidend voranbrachte. Er war wie eine Pfalz ausgebaut und beherbergte als Etappenstation im 10./11. Jahrhundert auch mehrere deutsche Könige.

Wie Ausgrabungen 1991/92 gezeigt haben, geht der Ursprung der Kirche auf das frühe Mittelalter zurück. Ältester Teil und Rest einer Vorgängerkirche ist der Kirchturm aus dem 13. Jahrhundert. An ihm wurde im 15. und frühes 16. Jahrhundert die heutige Kirche etappenweise angebaut. 1637 weitgehend zerstört, brauchte man fast ein halbes Jahrhundert für den Wiederaufbau. Die Fenster im Chor entstanden an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.

Marktkirche

Zwei Damen standen an der Wiege...

Die weitere Entwicklung der Siedlung zu Markt (um 1188) und Stadt (vor 1236) verdankt Eschwege nämlich zwei Damen! Mit der ersten urkundlichen Erwähnung hatte Kaiser Otto II. seiner aus Byzanz stammenden Ehefrau Theophanu die Siedlung als "Altersversorgung" vermacht und Tochter Sophia gründete nach deren Tod um das Jahr 1000 oben auf dem nach dem heiligen Cyriakus genannten Berg das ihm geweihte Kanonissenstift.

Skulptur von Theophanu vor der Marktkirche

Tuch und Leder

Auf der wirtschaftlichen Grundlage der Tuch- und Ledererzeugung entwickelte sich Eschwege bis in die frühe Neuzeit zu einem wichtigen Handelsplatz in Niederhessen.

Im Schutz der jeweiligen Äbtissin gedieh das kleine Städtchen prächtig weiter und wurde bald so attraktiv, dass es mehrfach den Besitzer zwischen dem Reich und einigen geistlichen und weltlichen Territorialfürsten wechselte.

Nach weiterem häufigen Besitzerwechsel fiel die Stadt 1433 endgültig an Hessen, zu dem es nach 1264 schon einmal gehört hatte. Nach Kassel war die aufblühende Stadt die wichtigste in der Landgrafschaft, wovon das sog. Hochzeitshaus (1578) und das in mehreren Etappen auf den Resten einer 1386 von Landgraf Balthasar von Thüringen errichteten Burg entstandene Renaissanceschloss eindrucksvolle Belege darstellen.

Hochzeitshaus auf dem Schulberg
Landgrafenschloss in Eschwege

Der ''Große Brand''

Fast alle Häuser, die Eschwege zu einer malerischen Fachwerkstadt machen, stammen aus der Zeit nach 1637, nur einige wenige aus der Zeit davor. (Man erkennt sie z.B. an den sog. Wildemann- Konstruktionen im Fachwerk.)

In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, in denen Eschwege fast ständig von den Truppen aller möglichen Parteien besetzt war, kam es Ostern 1637 zu einer Brandschatzung durch kaiserliche Kroaten. Sparsamkeit, Zähigkeit und Fleiß der damaligen Bewohner bewirkten einen beeindruckenden Wiederaufbau innerhalb der nächsten Generation! Die schönen Häuser der Altstadt sind dafür der sichtbare Beweis.

Raiffeisenhaus

Stadt der Gerbereien

Auch das 19. Jahrhundert hat natürlich seine Spuren hinterlassen. Man sieht sie vielleicht aber erst auf den zweiten Blick - z.B. im alten "Industrieviertel" zwischen den Werrabrücken in den oberen Geschossen der Häuser die Läden der Lohböden.

Hier lagerten die Häute zum Trocknen, und wegen der vielen Betriebe der Lederfabrikation ließ sich Eschwege stolz die "Stadt der Gerbereien" nennen. Die traditionsreiche Textilherstellung, die sich immer mehr von häuslichen Gewerbebetrieben zu "Fabriken" umwandelte, trug zur Bezeichnung "hessisches Elberfeld" bei! Daneben gab es zahlreiche Betriebe zur Verarbeitung und Veredelung von Tabak, der in der Werralandschaft prächtig gedieh. Trotz des Rückgangs im Kleingewerbe konnte sich die Stadt noch vor dem Ersten Weltkrieg weit über den mittelalterlichen Mauerring hinaus ausdehnen. Auch der (relativ späte) Bahnanschluss (1875) hatte seinen Anteil an dieser Entwicklung.

Mitten in Deutschland

Um 1930 zählte man im kleinen Werrastädtchen erst rund 12.000 Einwohner. Durch einen Flugplatz und eine Kaserne sowie die Eingemeindung von Niederhone - das sogar noch älter als Eschwege ist, was eindrucksvolle Grabfunde aus jüngster Zeit belegen - kam es vor dem Zweiten Weltkrieg zu einem spürbaren Bevölkerungszuwachs.

Nach 1945 sorgte ein breiter Zustrom von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen für eine deutliche Belebung, denn die "Neubürger" brachten sich nachhaltig in das städtische Leben ein. Nach der Gebietsreform 1973, durch die sechs neue Stadtteile hinzugewonnen wurden, stieg die Einwohnerzahl auf rund 24.000 an. In 1975 wies Eschwege eine Einwohnerzahl von 26.822 auf, allerdings sank diese Zahl 5 Jahre später auf 23.762 Einwohner. Mit dem November 1989 wurde dann (fast) alles anders... Nahezu über Nacht rückte die Kreisstadt vom "Zonenrand" in die "Mitte Deutschlands". Nach dem Landesentwicklungsplan ist Eschwege als Mittelzentrum eingestuft.

Weitere geschichtliche Informationen

Geschichte zum Anschauen finden Sie im Eschweger Stadtmuseum und im Eschweger Zinnfigurenkabinett.

Bildergalerie

Kreisstadt Eschwege

Hausanschrift
Obermarkt 22
37269 Eschwege 

Tel.: +49 5651 304-0
Fax: +49 5651 31412 

E-Mail an Stadtverwaltung

Anschrift

Der Magistrat der
Kreisstadt Eschwege
Obermarkt 22
37269 Eschwege

Kontakt

Tel.: 05651 304-0
Fax: 05651 31412
Kontaktformular