Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren
Das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ wird im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) umgesetzt.
Städte und Gemeinden waren aufgerufen, Projektvorschläge für innovative Konzepte und Handlungsstrategien zur Stärkung der Innenstädte einzureichen. Eschwege erhielt den Zuwendungsbescheid am 18.07.2023. Das Programm läuft bis Ende August 2025.
Die Kreisstadt Eschwege will die Herausforderungen der Zukunft mit einer konzipierten Handlungsstrategie angehen und dem anstehenden Strukturwandel eine Zukunftsrichtung geben, die sowohl der Innen- als auch der Gesamtstadt zu einer Neuausrichtung verhilft. Unter dem Arbeitstitel „ESCHWEGE: Von der Innenstadt zur Draußen-Stadt“ soll die strukturelle Weiterentwicklung der Innenstadt durch eine gezielte Erhöhung der Aufenthaltsqualität angegangen werden. Die verbindende Idee für die „Draußen-Stadt“ ist die ökologische Aufwertung der Innenstadt, kombiniert mit attraktiven Spiel- und Erlebnisräumen.
Es wurden 228 Kommunen aus ganz Deutschland ausgewählt am Programm teilzunehmen, darunter auch Eschwege.
Zu den oben genannten konzeptionellen Maßnahmen, die im Programm 70% des Fördervolumens ausmachen, kommen baulich-investive Maßnahmen (30%) hinzu. Diese Maßnahmen resultieren aus den vorausgegangenen Machbarkeitsstudien "Grünraum Stadt" und "Spielraum Stadt".
Mit der neuen Handlungsstrategie soll die Leitidee „ESCHWEGE: Von der Innenstadt zur Draußen-Stadt“ konzeptionell untersetzt und konkret operationalisiert werden. Das Handlungskonzept soll alle vorhandenen Konzepte und Planungsideen, die es für die Innenstadt gibt, zusammenführen und einen „Masterplan“ für die kommenden 15 Jahre in der Stadtentwicklung für den Innenstadtbereich darstellen.
Handlungsfelder
Parallel zur konzeptionellen Erarbeitung wurde das „Transformationsmanagement“ ausgeschrieben, welches den Transformationsprozess gestalten und umsetzen wird. Für beide Maßnahmen konnte das gleiche Büro beauftragt werden.
Am 13. Dezember 2023 fand im E-Werk in Eschwege die Auftaktveranstaltung zum Handlungskonzept und Transformationsmanagement für die Innenstadt von Eschwege statt. Vor ca. 50 interessierten Bürgerinnen und Bürgern, Bürgermeister Alexander Heppe und Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung hielten Katharina Ruhr und Laura Brähler vom Stadtplanungsbüro Stadt + Handel aus Dortmund einen Impulsvortrag unter dem Motto „Neue Herausforderungen für die Innenstadt von morgen“.
Inhalt waren die erkennbaren Transformationsprozesse, die unsere Innenstädte, besonders seit der Corona-Pandemie, durchlaufen und vor welche Herausforderungen sie dadurch gestellt werden. Darauf aufbauend wurde an innovativen Beispielen aus Innenstädten ganz Deutschlands aufgezeigt, wie mithilfe eines klaren Handlungskonzepts und eines entsprechenden Mindsets Innenstädte als besondere, lebenswerte Orte erhalten und weiterentwickelt werden können.
„Die Mentalität der Handelnden ist ein wesentlicher Schlüssel einer Innenstadt von morgen!“. Das Büro Stadt + Handel wird dafür in den kommenden Monaten im engen Austausch mit Akteurinnen und Akteuren aus Eschwege die Stärken und Besonderheiten der Eschweger Innenstadt herausarbeiten und ein klares Narrativ für die Innenstadt entwickeln, hinter dem sich alle vereinen. Im weiteren Prozess wird dann ein „Werkzeugkoffer“ konkreter Maßnahmen und Projekte abgeleitet, die notwendig sind, um das Narrativ konsequent umzusetzen. Das angestrebte Transformationsmanagement stellt sicher, dass neben der Umsetzung konkreter Projekte auch Strukturen in Eschwege aufgebaut werden, die den angestoßenen Entwicklungsprozess auch über den Förderzeitraum hinweg weitertragen.
Anschließend an den Vortrag fand bei Snacks und Getränken ein launiger Austausch statt und die Bürgerinnen und Bürger teilten dem Projektteam ihre Sichtweise auf die Innenstadt und erste konkrete Ideen mit. Das Projektteam freut sich darauf, diesen Austausch in Zukunft noch weiter zu vertiefen, denn eines hat sich in der Auftaktveranstaltung deutlich gezeigt: Es braucht Stadtmacherinnen und Stadtmacher – interessierte und engagierte Menschen aus Eschwege, die sich aktiv in den Prozess einbringen! Dazu ruft auch Bürgermeister Alexander Heppe auf: „Wir wollen die Innenstadt gemeinsam neu denken und gestalten!“.
Wenn Sie sich im Rahmen von zukünftigen Formaten beteiligen wollen, hinterlassen Sie gerne Ihre Kontaktdaten unter folgendem Link: befragung.stadt-handel.de/s3/Eschwege-Handlungskonzept-Kontaktdatenerfassung
Durch die Beautragung eines Büros für sowohl Handlungskonzept als auch Transformationsmanagement kann bereits während der Konzeptphase das Transformationsmanagement vor Ort tätig werden.
Ziele
Eschwege hat sich im Rahmen der Strategie Draußen-Stadt zum Ziel gesetzt, im Innenstadtbereich 100 Bäume zu pflanzen. Ziel ist es, die hoch verdichteten und größtenteils flächig versiegelten öffentlichen Straßen- und Platzräume mit stadtklimaresistenten Baumarten zu bepflanzen, da hier aufgrund sommerlicher Aufheizungseffekte der größte kleinklimatische Nutzen entsteht. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie sollen die potentiellen Standorte dieser 100 Bäume ermittelt werden. Zudem soll die Machbarkeit eines Versuchshauses zur Fassaden und- Dachbegrünung als weiterem Baustein zur Begrünung der Innenstadt untersucht werden.
Vier Stufen
Im Ergebnis liefert die Machbarkeitsstudie einen Handlungsleitfaden zur schrittweisen Umsetzung der Baumstandorte sowie Erkenntnisse zur Umsetzbarkeit eines Versuchshauses zur Fassaden- und Dachbegrünung.
Es gilt den Freiraum generationenübergreifend neu zu beleben und zu einem attraktiven Interaktionsraum für alle Bevölkerungsgruppen zu entwickeln. Die Strategie zur Belebung des öffentlichen Raums fasst die Ansprüche unterschiedlicher Alters- und Nutzergruppen zusammen und entwickelt konkrete Orte weiter.
Im Fokus der Machbarkeitsstudie stehen drei aufeinander abgestimmte Themenkomplexe:
Ziel der Machbarkeitsstudie ist die Identifizierung von Potenzialflächen für Spiel und Freizeiträume, die den Aufenthalt im Außenraum attraktiver gestalten und durch eine Reihe von Ankerpunkten miteinander verknüpfen. Räumlicher Schwerpunkt sind die Fußgängerzone sowie weitere zentrale Bereiche der Innenstadt.
In Kooperation mit den Kulturschaffenden dieser Stadt sollen insbesondere die Lost Places, also verborgene und verlassene Plätze oder Örtlichkeiten, die nicht im alltäglichen Blickwinkel der Stadtgesellschaft liegen, bespielt und neu erlebbar gemacht werden.
Diese Lost Places sollen durch temporäre kleine Konzert- und Veranstaltungsformate aktiviert werden, eventuell ergänzt durch kleine Kunstwettbewerbe für temporäre Kunst im öffentlichen Raum bzw. an diesen Lost Places.
Darüber hinaus geht es auch um die Förderung von Nachwuchstalenten und/oder Schüler:innen. Auch Honorarkosten von Künstler:innen können über das Programm gefördert werden.
Ansprechpartnerin
Der Magistrat der
Kreisstadt Eschwege
Obermarkt 22
37269 Eschwege
Tel.: 05651 304-0
Fax: 05651 31412
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